Die "Messe des Kosmos" erzählt in neun Schritten die vorwärtsdrängende Entfaltung der Schöpfung, wiederum anhand biblischer Texte.
Der Beginn der Schöpfung wird am Anfang der Bibel erzählt (Genesis 1,1-2,1). Mit dem Einzug der jeweils genannten Elemente und Wesen reichert sich die Schöpfung an, entfaltet sich ihre Schönheit. Dieser Prozess, den das göttliche Schöpfungswort ins Leben ruf, gipfelt in der Ruhe Gottes die ihr vollkommenes Werk voller Stolz betrachtet. Diese Ruhe steht jedoch noch aus. Die Schöpfung ist noch nicht fertig, noch nicht völlig geboren. Ja, sie ist bedroht. Die Zerstörung der Elemente wird deutlich in der Klage. Noch größer aber ist das Staunen über die Schönheit der Schöpfung (Ps 104). Die Predigt greift das Bild der Geburt auf (Röm 8,22-24). Wir sind einerseits Geschöpfe in diesem Prozess, andererseits aber auch Hebammen, von deren aktiver Mithilfe das Gelingen der Geburt abhängt.
Im Credo, das den Anfang des Johannesevangeliums aufnimmt, bezeugen die Feiernden, dass dieses Schöpfungswort, das alles ins Sein gerufen hat, Mensch geworden ist in Jesus von Nazareth. Das Sanctus und Benedictus nimmt mit Worten aus der Offenbarung (Offbg 1,7) das noch ausstehende Ziel in den Blick.
Das Vaterunser in seiner aramäischen Rückübersetzung macht die kosmische Weite dieses Gebets deutlich.
Mit dem Christushymnus aus Eph 1,1 - "Alles ist in Christus" - beginnt der Abendmahlsteil. Die ganze Schöpfung ist der Altar. Christus lädt zu einer Kommunion ein, die größer ist als wir bisher dachten. Alles kann zum Zeichen der Hingabe und Gemeinschaft und des neuen Lebens werden!
Mit der Vision des neuen Himmels und der neuen Erde, wie sie der Seher Johannes in der Offenbarung 21,1-4 beschreibt schließt der Gottesdienst. Ein kleiner Junge läuft im Mittelgang der Kirche zum Altar und singt "Siehe, ich mache alles neu!"
Mit dem Auszug der Elemente und der Feiernden endet diese Messe des Kosmos.
Geplant war, sie im November 2020 in Bayreuth konzertant uraufzuführen. Ab 2021 wird sie als Gottesdienst in verschiedenen Kirchen gefeiert werden.
Wir hoffen außerdem, die "Messe des Kosmos" auf dem Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt 2021, sowie auf dem Evangelischen Kirchentag 2023 in Nürnberg vorstellen zu können.